Die Schreibmaschine des Typs Olympia SM 2 wurde von 1950-1961 vom grössten Schreibmaschinenhersteller Olympia im deutschen Wilhelmshaven produziert. Für meinen Vater war sie das erste technische Schreibgerät. Die Maschine wurde in einem eingefassten Holzkoffer geliefert in welchem die Maschine über zwei Klinkmechanismen am Boden festgemacht werden kann. Somit ist sie gut vor Transportschäden geschützt.
Folgende Punkte fallen bei der Schreibmaschine auf:
- Man kann beim Farband die Farben wechseln. In der Regel sind die verfügbaren Farben rot und schwarz. Dies ist ein Hinweis darauf, dass die Maschine nicht zur reinen Textproduktion gedacht war, sondern um damit Rechnungen zu schreiben. Die Maschine wies damit eine Funktion auf, die heute in Word und Excel getrennt sind.
- Unterstrichen wird die Vermutung dadurch, dass die Schreibmaschine Tasten wie 1/4, 3/4 oder 1/2 aufweist. Zeichen die eindeutig mehr zum Schreiben von Rechnungen als von Texten verwendet werden.
- Der Tastatur fehlt eine Taste für ein Ausrufezeichen. Auch hier zeigt sich der primäre Nutzen als Rechnungsschreiber.
- Interessant ist, dass die Maschine unten offen ist. Spätere Maschinen waren unten geschlossen. Dies mochte wohl zu Gunsten eines besseren Schutzes des Inneren der Maschine als auch einer erschwerenden Reparatur geschehen sein. Bei einer offenen Maschine ist es für Laien vergleichsweise einfach, beispielsweise eine defekte Feder auszutauschen. Bei einer geschlossenen Maschine, benötigt man eine Fachperson der die Maschine durch das Fachgerechte Öffnen der Maschine, das Problem diagnostizieren und beheben kann. Eine ganz ähnliche Entwicklung also wie rund 60 Jahre später bei den Handys. Waren die Geräte zunächst noch leicht zu Öffnen und beispielsweise Akkus einfach auszutauschen, muss man dafür heute ein Fachgeschäft aufsuchen.
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